Hochsensibilität

Hochsensibilität

Als hochsensibel gelten Menschen, die aufgrund einer neurophysiologischen Veranlagung deutlich mehr äußere und innere Eindrücke wahrnehmen und diese intensiver verarbeiten als andere. Dies geht oft einher mit intensivem emotionalem Erleben, gutem Einfühlungsvermögen, Genauigkeit, Kreativität, Intuition, Verlässlichkeit und anderem. Es kann auch eine hohe sensorische Empfindsamkeit, z.B. gegenüber Lärm, Gerüchen etc. bestehen.

Die ausgeprägte Wahrnehmung und Verarbeitung kann aber auch rascher als bei anderen zu Überstimulation, Stress und Erschöpfung führen. Bei Überstimulation reagieren Hochsensible – wie andere auch – mit Gereiztheit und reduzierter Leistungsfähigkeit. Auch Entscheidungsschwierigkeiten, vermindertes Selbstwertgefühl und geringe Abgrenzungsfähigkeit treten häufig auf. Hält ein hoher Stresslevel lange an, können daraus psychische und physische Erkrankungen entstehen. – Hochsensibilität selbst ist keine Krankheit!

Studien zum Thema schätzen 15 – 20% der Bevölkerung als hochsensibel ein. Viele Hochsensible (engl.: highly sensitive persons – HSP) leiden darunter, „nicht so belastbar“ zu sein und versuchen, den allgemeinen „Normen“ gerecht zu werden. Dies erhöht den Stress und kann in einen Teufelskreis von Anstrengung – Überforderung – Erschöpfung – noch mehr Anstrengung usw. münden. Oft ermöglicht erst das Wissen um die eigene Hochsensibilität einen bewussten Umgang mit dieser Veranlagung. Dies bedeutet nicht, sich ab jetzt nur noch „in Watte zu packen“, sondern sein Leben so zu gestalten, dass unnötige Überstimulation vermieden wird. Zentrierung im Körper und Lenkung der eigenen Wahrnehmung helfen dabei, innere und äußere Eindrücke zu dosieren. Dann kann sich das eigene Potenzial voll entfalten. Denn Hochsensible sind durchaus belastbar – aber eben anders.

Außer von äußeren Eindrücken können Hochsensible auch von ihren inneren Reizen (Gedanken, Erinnerungen, Gefühlen) hoch stimuliert werden. Wenn diese mit unverarbeiteten Erlebnissen von früher oder ungelösten inneren Konflikten zusammenhängen, ist es sinnvoll, dies im Rahmen einer Psychotherapie zu bearbeiten, um so den Stresslevel insgesamt zu senken. Hierfür eignet sich meiner Erfahrung nach die körperorientierte Traumatherapiemethode Somatic Experiencing® besonders gut, da sie über die Körperempfindung gezielt an der Stimulation ansetzt.

Mehr dazu lesen können Sie in meinem Artikel „Hochsensibilität – mit feiner Wahrnehmung leben“.

Unter Aktuelles finden Sie meinen Vortrag, Seminar und Filmvorführung zum Thema. Für eine persönliche Beratung oder Psychotherapie wenden Sie sich gern direkt an mich.

Weitere Informationen über Hochsensibilität finden Sie unter Links.